Hinter den Kulissen: Internationale Überweisungen mit dem Peer-to-Peer-Prinzip dank TransferWise

Netzwerke. Bild von sjcockell.

Heute gibt es einen Blick hinter den Kulissen bei Eichenhain. Wir zeigen Euch, wie wir internationale Überweisungen in Fremdwährungen durchführen. Klingt nicht so spannend, höre ich? Ganz im Gegenteil, denn wir überweisen nicht mit unserer Hausbank. Nein, wir greifen auf den Dienst TransferWise von den Entwicklern von Skype & PayPal zurück.

Das Besondere daran ist, dass TransferWise einen Peer-to-Peer-Ansatz verwendet und damit grob die gleiche Technologie wie bei Skype. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt das Unternehmen auch als „Skype für Überweisungen„. Durch diesen Ansatz können Überweisungen viel günstiger als mit einer Bank getätigt werden.

Das Problem von internationalen Überweisungen

Innerhalb der Euro-Zone kann man kostenlos in Euro überweisen. Was aber tun, wenn ich mit einem Euro-Konto auf dem Festland beispielsweise eine Rechnung in England in Britische Pfund begleichen möchte? Greife ich auf die Dienste meiner Hausbank zurück, sind die Kosten unverhältnismäßig hoch.

Umso ärgerlicher ist es, wenn man bedenkt, dass tagtäglich auf der anderen Seite des Kanals Menschen eine Euro-Rechnung in Deutschland begleichen möchten. Wäre es nicht super, wenn ein Engländer meine Rechnung in England begleichen würde und ich dafür seine in Deutschland?

Die Lösung

Genau diese Idee hatten die zwei Esten Taavet Hinrikus (als erster Angestellte von Skype bekannt) und Kristo Kaarmann, die wegen ihrer Wohn- und Arbeitssituation Rechnungen in Euro und britische Pfund begleichen mussten und daher regelmäßig Überweisungen zwischen England und Estland tätigten.

Die beiden stellten fest, dass sie jedes Mal rund 5 % der Transaktion durch Gebühren und einen schlechten Wechselkurs verloren. Also beschlossen sie, dass sie füreinander die Rechnungen in ihrer jeweiligen Währung begleichen wurden.

Aus dieser Idee heraus entstand 2011 das Unternehmen TransferWise, eine Art Peer-to-Peer-Überweisungsnetzwerk. TransferWise dient als Schnittstelle zwischen den Mitgliedern.

Mittlerweile (Stand November 2014) kann man von und in zahlreiche Währungen überweisen:

EUR, GBP, USD, CHF, PLN, SEK, NOK, DKK, CAD, CZK, BGN, JPY, AUD, HUF, GEL, INR, RON, TRY, SGD, NZD & ZAR

Wir verwenden TransferWise regelmäßig. Unsere Erfahrungen sind immer ausgezeichnet. Die Anmeldung klappte einfach und schnell. Überweisungen werden meist am nächsten Tag abgeschlossen. Man wird stets per Email über den Status der Überweisung informiert.

Neue Informationen Stand 04.12.2013: Heute morgen auf Englisch hingeschrieben, nach 61 Minuten kam eine Email auf Deutsch zurück mit dem Hinweis: „Ich hoffe, ich habe Sie nicht allzu sehr mit der Tatsache ‚überrumpelt‘, dass wir jetzt auch Deutsch sprechen.“ Top Service!

Eine Überweisung für uns nach England vollzieht sich wie folgt:

  1. Wir loggen uns ein und geben an, dass wir einen festen GBP-Betrag überweisen wollen.
  2. TransferWise gibt uns den Betrag in Euro zum aktuellen echten Wechselkurs an. Auf diesen Betrag wird ein Puffer als Sicherheit für eine Änderung des Wechselkurses aufgeschlagen.
  3. Diesen Euro-Betrag überweisen wir an ein Euro-Konto von TransferWise in Estland. Diese Überweisung ist, da innerhalb des Euroraums, kostenlos.
  4. Sobald die Überweisung in Estland eintrifft, bekommen wir eine Nachricht.
  5. TransferWise vergleicht die eingehenden Überweisungswünsche anderer Mitglieder und überweist entsprechend. Unser Geld wird nicht wirklich nach England überwiesen. Es wird nur mit einem Überweisungswunsch eines Briten in den Euroraum gegengebucht. Bei unserer letzten Überweisung waren drei Überweisungen von anderen Mitgliedern bei TransferWise beteiligt.
  6. TransferWise überweist von ihrem GBP-Konto an den Empfänger zum aktuellen echten Wechselkurs. Unsere Rechnung ist beglichen. Wir bekommen eine Nachricht darüber.
  7. Der Sicherheitspuffer wird an unser deutsches Konto zurück überwiesen.
  8. Bei einer Überweisung von 600 Euro haben wir ca. 30 Euro im Vergleich zu unserer Hausbank gespart. Die Gebühr, die TransferWise verlangt, ist bei Beträgen unter 200 Euro nur 1 Euro, bei Beträgen darüber 0,5 %.

Unser Fazit: Eine supergute Sache. Für Überweisungen zwischen Währungen verwenden wir nur noch TransferWise.

Meldest Du Dich mit einem der Links zu TransferWise in diesem Blogpost an, ist Deine erste Überweisung kostenlos. Melden sich drei Leute an, bekommen wir 50 GBP. 🙂

3 Gedanken zu „Hinter den Kulissen: Internationale Überweisungen mit dem Peer-to-Peer-Prinzip dank TransferWise“

  1. TransferWise ist für private Zahlungen sicherlich gut geeignet. Für geschäftliche Zahlungen allerdings völlig ungeeignet. Bei uns wurden mehrfach Zahlungen über 20 TEUR einfach liegen gelassen ohne uns zu informieren. Erst auf Nachfrage stellte sich heraus, dass die vertragliche Grundlage für die Zahlung verlangt wird. Bei welcher Bank muss man sowas bei Zahlungen unter 50 TEUR belegen?
    Wenn sowas trotz mehrfacher Telefonate und Zusicherungen des Support, dass es in Zukunft nicht mehr passieren soll bei jeder monatlichen Zahlung in dieser Größenordnung passiert, haben die einfach ihre Abläufe nicht im Griff……..

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    • Das ist in der Tat ärgerlich! Wir haben TransferWise bislang für im Vergleich kleinere Zahlungen verwendet. War mal was, hat der Support immer sehr prompt reagiert, z.T. auch am Sonntag. Vielleicht meldet sich TransferWise ja hier zu Wort, wäre schön! Ich habe den Link zum Kommentar/zur Seite weitergeleitet.

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    • Zwischenzeitlich habe ich eine Rückmeldung von TransferWise bekommen: „Der Kunde hat sich auch schon über mehrere andere Kanäle gemeldet und bereits eine Antwort erhalten. Wir kommentieren selbst leider grundsätzlich nur auf Facebook, TrustPilot und anderen Seiten, bei denen wir selbst ein offizielles Nutzerkonto haben.“ Wie war denn die Rückmeldung auf den anderen Kanälen, Gerd?

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