Das Schlupfloch der technischen Hilfsstoffe oder worüber die Zutatenliste schweigt

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Von Helge Höpfner, CC BY-SA 3.0.

Das Erste, was wir beim Einkauf von Lebensmitteln machen, ist auf die Zutatenliste zu blicken. Denn wir wollen möglichst natürlich essen, d.h. ohne Zutaten, die man in der eigenen Küche nicht verwenden würde. Was wir im Fachjargon suchen, ist das sogenannte Clean Label, also das Etikett, auf dem keine künstlichen Stoffe deklariert werden.

Etwas erschreckend und außerhalb der Lebensmittelindustrie leider relativ unbekannt ist die Tatsache, dass man sich für eine „saubere“ Ernährung nicht auf die Zutatenliste verlassen kann. Denn das Lebensmittelrecht kennt neben „Zutaten“ auch andere Stoffe, die nicht deklariert werden müssen.

Dieser Beitrag soll ein wenig Licht in diese nebulöse Angelegenheit bringen.

Die Zutatenliste, offiziell „Verzeichnis der Zutaten“, besteht gemäß § 6 Abs. 1 LMKV aus der Aufzählung der Zutaten in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtanteils zum Zeitpunkt ihrer Verwendung bei der Herstellung des Lebensmittels.

Aber eben nur Zutaten. Wie wir oben schon angemerkt haben: Das Lebensmittelrecht kennt neben „Zutaten“ auch „technische Hilfsstoffe“, oft auch „Verarbeitungshilfsstoffe“  genannt.

Man kann schon vermuten, worum es sich hier handelt. Es sind zum einen „Zutaten einer Zutat„, die nur für die Herstellung wichtig sind aber auf dem Endprodukt keine Wirkung mehr haben. Zum anderen können es „Hilfsstoffe für die Herstellung“ sein, sprich Hilfsstoffe, die in dem Endprodukt nicht mehr „aktiv“ sind. Ein Beispiel wäre ein Enzym, das durch Erhitzung im Fertigprodukt nicht mehr seine Funktion als Enzym ausüben kann.

Wir im Eichenhain finden das recht traurig. Schließlich sollte jeder wissen sollen, was er zu sich nimmt. Die Zutatenlisten der meisten Fertigprodukte wären dann vermutlich noch unleserlicher, als sie es jetzt schon sind.

Am sichersten ist man, wenn man keine Fertigprodukte kauft, sondern sein Essen daheim aus echten Lebensmitteln zubereitet. Das ist auch die gesündeste Art zu essen.

Hier ist ein Video-Beitrag von Netzfrauen über das Thema, und nachfolgend von Udo Pollmer vom Europäischen Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften EU.L.E. e.V.

Hier könnt Ihr bei der Verbraucherzentrale darüber lesen.

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